Mit der Räterevolution von 1918 / 19 bekamen die Frauen in Bayern endlich auch das aktive und passive Wahlrecht, in den bayerischen Landtag zogen erstmals weibliche Abgeordnete ein. Unter welch widrigen Bedingungen sich eine kleine, mutige Minderheit gegenüber einer überwältigend großen männlichen Politikerschar behaupten mußte, welche Erfolge, welche Niederlagen sie erfuhren, davon handelt die inszenierte Lesung eines Textes von Karin Sommer über die „Hysterischen Furien und schnatternden Gänse“ (gelesen mit Unterstützung von Elfie Kriester, Anlis Spitzauer und Fritz Letsch). Davor und danach singt der QUERGESANG passende Lieder über Frauen, die sich wehren und für Gleichberechtigung kämpfen, damals und heute.
Programm
Revolution! Zwiefacher
Text: Willi Bauer / Musik: traditionell
Mörtlwei’s Tochter
Text: Thomas Theodor Heine (1896) / Musik: Ferdinand Šilhanek (2009)
Mägde am Sonnabend (aus den „Galgenliedern“ von 1905)
Text: Christian Morgenstern / Musik: Ferdinand Šilhanek (2007)
Lied vom Trockenbrot (1929)
Text: Walter Mehring / Musik: Hanns Eisler
Hinterm Türkengraben
Text: Margarete Kapfhammer [Ps.] (um 1920) / Musik: Ferdinand Šilhanek (2007)
Lob des Lernens, 1932
Text: Bertolt Brecht / Musik: Hanns Eisler
Szenische Lesung: „Hysterische Furien und schnatternde Gänse“
Die ersten Frauen im Bayerischen Landtag (1918-1933)
Brot und Rosen (1912) / Text: James Oppenheim, dt. Peter Maiwald /
Musik: Renate Fresow, Chorsatz: Erwin Jedamus
Ballade von der „Judenhure“ Marie Sanders (1934)
Text: Bertolt Brecht / Musik: Hanns Eisler
Und was bekam des Soldaten Weib? (1942)
Text: Bertolt Brecht / Musik: Kurt Weill
Schtill, die Nacht is ojsgesternt (ca. 1944)
Text und Musik: Hirsch Glik
Drei rote Pfiffe
Musik+Text: Schmetterlinge / Chorsatz: Stephan Schindlbeck
An die Nachgeborenen II
Text: Bertolt Brecht / Musik: Hanns Eisler / Chorsatz: Ferdinand Silhanek