Musikalischer Streifzug durch die Geschichte der Industrialisierung in Bayern
Die Geschichte der Industrialisierung ist immer auch die Geschichte der kleinen Leute – egal ob in Bayern, in Deutschland oder in Tschurangrati. In den Liedern und Texten der Arbeiterbewegung, in ihren Widerstands-, Aktions-, Agitations- und Spottliedern spiegeln sich Erfolge und Rückschläge im Kampf für ein besseres Leben wieder.
Aber Bayern und Industrialisierung – ist das nicht ein Widerspruch in sich? Denkt man bei Bayern bis heute nicht zu allererst an Bauern, Landwirtschaft, Natur? Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein galt das Königreich tatsächlich als hinterwäldlerisches Agrarland. Doch auch hier war auf Dauer die Industrialisierung nicht aufzuhalten und verbreitete sich vor allem in den größeren Städten: in Nürnberg mit seiner „Maschinenbauanstalt“, in Augsburg mit der Textilindustrie und einer Maschinenfabrik, in München mit der Lokomotivenfabrik Maffei. In Penzberg, Miesbach und Hausham wurde nach Kohle geschürft, in der linksrheinischen Pfalz machte sich die Chemieindustrie breit. Fast ein Viertel der erwerbstätigen Bevölkerung Bayerns war um 1880 schon in Industrie und Handwerk tätig. Doch die Arbeitsbedingungen in den Fabriken der frühindustriellen Zeit waren unmenschlich. Die tägliche Arbeitszeit lag zwischen 12 und 16 Stunden.
Der musikalische Streifzug durch ein besonderes Kapitel der bayerischen Geschichte, von der Frühzeit der Industrialisierung über die Zeit der Sozialistengesetze und Verfolgung der Gewerkschaften bis hin zu den beiden Weltkriegen einschließlich der Weimarer Zwischenkriegszeit, erzählt eindrücklich von den Zeiten des „harten Brots“. Doch werden die schwer erkämpften Errungenschaften, die Rechte der arbeitenden Bevölkerung, in Zeiten des Turbokapitalismus nicht allzu leichtfertig wieder aufs Spiel gesetzt?
Auftritte mit Programmbeispielen:
• Am 11.11.2005 in der Seidl-Villa / München
• Am 01.06.2006 im Bezirk von Oberbayern / München
• Am 06.12.2007 beim 100. Geburtstag der SPD München-Allach/Obermenzing
• Am 29.06.2008 im Stadtmuseum / Ingolstadt